Eine Schimmelpilzallergie bemerkt man oft schneller als ihren Verursacher. Der Schimmelpilz ist ja leider nicht immer sichtbar. Er kann sich jahrelang im Zimmer befinden und wir merken es nicht. Wundern uns aber über Allergien oder chronische Erkrankungen der Atemwege. Viele meinen, man müsste die Schimmelpilze riechen. Dieser typische modrige Geruch nach feuchtem Keller oder Waldboden. Dies ist aber meist nur im Keller oder Souterrain der Fall.
Schimmelpilzallergie: tückisch, nicht direkt diagnostizierbar!
Was ist nun aber mit den Schimmelpilzen, die wir mit der Nase nicht wahrnehmen können? Diese verstecken sich beispielsweise hinter Wandschränken an den Außenmauern, auf der Rückseite der Einbauküche, oder hinter einer gemütlichen Holzvertäfelung im Hobbykeller.
Aspergillen, Penicillien und Schimmelpilzallergie
Aspergillen(z.B. Aspergillus versicolor, Aspergillus flavus) und auch andere Schimmelpilze können durch einatmen zu manifesten Infektionen der Lunge führen. Auch chronische Krankheitsbilder und Krebserkrankungen sind möglich. Durch Aspergillen hervorgerufene Krankheiten nennt man Aspergillosen.
Üblicherweise tauchen Aspergillen zusammen mit Penicillien auf, beispielsweise Penicillium citrinum oder Penicillium brevicompactum. Penicillien lösen aber oft eine starke Schimmelpilzallergie aus.
Ein Schimmelpilz, den man bei uns eigentlich immer findet, ist der Cladosporium sp. Der Cladosporium kommt meist auch in hohen Konzentrationen in der Außenluft vor. Er kann Schimmelpilzallergien verursachen.
Zu den weit verbreiteten und gefährlichen Schimmelpilzen (Gefährdungsklasse A) gehören die Fusarium-Arten. Fusarien-Toxine sind so giftig, dass sie bei Menschen und Tieren tödlich wirken können. Dies kann auch beim Verzehr von durch Fusarien verdorbenem Getreide passieren.
Zu den gesundheitlich problematischsten Innenraumpilzen gehört der Stachybotrys chartarum. Er wächst gerne auf und hinter Tapeten. Besonders oft kommt er auf oder an der Rückseite von Gipskartonplatten vor. Hier findet er den idealen Nährboden.
Typische Krankheiten
Auch Hefepilze, wie der Wallemia sebi sind häufig in Innenräumen anzutreffen, können Mykotoxine bilden und Allergien auslösen. Zu den bekanntesten krankheitserregenden Hefepilzen gehören die Candida-Arten. Der bekannteste ist der Candida albicans. Oft tritt dieser auch in Krankenhäusern auf und kann zu Infektionen führen. Gerade durch Operationen geschwächte Menschen, schwangere Frauen, HIV- und Krebspatienten sind besonders anfällig.
Weitere typische, durch Schimmelpilze ausgelöste Krankheiten sind unter anderem:
- Asthma
- Atemnot
- Durchfall
- Erbrechen, Übelkeit
- Herzrhythmusstörungen
- Husten
- Immunschwäche
- Lungenerkrankungen
- Juckreiz
- Schwellungen in Augen und Nase
- Kopfschmerzen
- Lethargie
- Nasenbluten
- Hautentzündungen
Wie letztendlich die verschiedenen Schimmelpilze auf den Menschen wirken, hängt von der Einzelkonstitution ab. Ebenso von der Schimmelsporenkonzentration und davon, wie lange man dem Schimmel ausgesetzt ist. Entscheidend für die Auswirkungen ist freilich die Schimmelpilzart. Daher ist es ja so wichtig, diese möglichst exakt heraus zu finden.
Am stärksten gefährdet sind Kleinkinder, alte Menschen, auf Allergien anfällige Personen und alle immungeschwächten Patienten. Sie spüren die Belastungen einer Schimmelpilzallergie am schnellsten. Aber auch als gesunder Mensch bekommt man schon mal eine Erkältung oder Ähnliches und ist somit geschwächt. Deshalb sollten wir das gesundheitsgefährdende Potential von Schimmelpilzen sehr ernst nehmen. Die gute Nachricht ist, man kann etwas dagegen tun. Die Maßnahmen sollten aber professionell gehandhabt werden. Daher muss erst einmal eine Gefahrenbeurteilung erstellt werden.
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